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Pastoralreferentin Dietlinde Schmidt verabschiedet sich nach über 40 Dienstjahren:Verabschiedung Dietlinde Schmidt

Ein Person steht in einem trockenen Gräserfeld und hält ein großes rotes Herz in den Händen
Datum:
29. Aug. 2024
Von:
Dietlinde Schmidt

Liebe Mitchristen im Pastoralen Raum Cochem-Zell,
nach über 40 Jahren pastoraler Arbeit in mehrfach wechselnden kirchlichen Strukturen werde ich zum 1. Oktober 2024 in den Ruhestand verabschiedet. Am 1. September 1984 trat ich meine erste Stelle als Pastoralreferentin im damaligen Pfarrverband Karden an. Schwerpunkte meiner Arbeit waren damals die Jugendarbeit, die Frauenseelsorge, Predigtdienst einmal im Monat, Religionsunterricht und Grunddienste in den Pfarreien St. Johannes Treis und St. Castor Karden. Bei gleichen Aufgabenfeldern wurde der Pfarrverband Karden dann sehr bald in Dekanat Karden umbenannt. Die ersten sechs Dienstjahre waren für mich eine sehr schwere Zeit. Die damaligen Priester waren mit einer Ausnahme alle zwischen 75 und 85 Jahren alt und hatten noch nie zusammengearbeitet, höchstens hin und wieder zusammen gefeiert. Dann hatten sie einen Mann erwartet und es kam eine Frau. Viele Hindernisse wurden mir in den Weg gelegt, es gab viele Auseinandersetzungen und Konflikte, die sehr an meine Substanz gingen. Doch in dieser schwierigen Situation hatte ich gute Menschen an meiner Seite, sowohl viele Ehrenamtliche aus dem Pfarrverband als auch Hauptamtliche, die überregional in der Jugendzentrale oder der damals noch bestehenden Region gearbeitet haben. Sie und meine spirituelle Verwurzelung im Glauben haben mir geholfen, diese schwere Zeit zu bestehen. Gott und diesen Menschen bin ich bis zum heutigen Tag sehr dankbar. In dieser Zeit habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Wahrheit immer durchgesetzt und das Gute über das Böse gesiegt hat. Durch die Begegnung mit Sr. Leonarda Leix im März 1989 in Assisi wurde die franziskanische Spiritualität zu meiner eigenen und zum tragenden Grund meines Lebens. Durch die Führung und Fügung Gottes durfte ich ab Februar 1990 mit Sr. Leonarda eine kleine franziskanische Zelle im Pfarrhaus in Karden bilden. Wir teilten unser Leben und unseren Glauben und gründeten im Jahr 1992 mit Genehmigung des Klosters Sießen eine franziskanische Gruppe mit dem Namen „Tautropfen“, die bis heute Bestand hat. Über 30 Jahre durfte ich mit Sr. Leonarda zusammenleben. Es war für mich eine sehr bereichernde und glückliche Zeit, für die ich immer dankbar sein werde. Mit fast 101 Jahren verstarb Sr. Leonarda im Januar 2021. Im Jahr 2004 wurde das Dekanat Karden mit dem Dekanat Martental zum Dekanat Karden-Martental zusammengelegt und ich bewarb mich auf die Stelle der Dekanatsreferentin, die ich dann auch bekam. Fortan arbeitete ich weiter in der Jugend- und Frauenpastoral, begleitete die Räte im Dekanat und war im Leitungsteam mit für die pastorale Entwicklung des Dekanates und die Büroleitung des Dekanatsbüros verantwortlich. 2008 konnte ich das pastorale Feld der Jugendarbeit an den damals neuen Kollegen Frank Hoffmann abgeben. Vier Jahre später, im Jahr 2012 fusionierten die beiden Dekanate Karden-Martental und Cochem-Zell zum neuen Dekanat Cochem. Auch hier wurde ich Dekanatsreferentin und blieb es bis zur Auflösung zum 31.12.2022. Ab dem 1.1.2023 arbeitete ich als Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Kaisersesch in den Feldern: Frauenseelsorge, Ehrenamtsförderung, diakonisch-missionarische Pastoral, geistliche Begleitung, Beerdigungsdienst und franziskanische Spiritualität.
Die Arbeit hat mir in den 40 Jahren sehr viel Spaß gemacht. Die schönsten Momente waren für mich immer die, wenn ich mit ehrenamtlich engagierten Menschen ein Projekt vorbereiten durfte, wir gemeinsam etwas entwickelt haben und uns dann am Ergebnis der gemeinsamen Arbeit freuen konnten. Besonders sind mir da die beiden Musicals im Dekanat Karden und im Dekanat Karden-Martental, die Jugendferienfreizeiten, 72-Stunden-Aktionen, Frauenwochenenden, Franziskusfeste u.v.m. in Erinnerung geblieben. Viele Menschen sind mir in all den Jahren begegnet: Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, alte Menschen. Mit vielen Menschen konnte ich Freud und Leid teilen, viele durfte ich trösten und begleiten, einige sogar beerdigen. Und viele Menschen haben mich begleitet und gestützt in meiner Arbeit, aber auch im persönlichen Leben. Dafür möchte ich am Ende meiner Dienstzeit von Herzen „Danke“ sagen. Sie haben meinem Leben einen Sinn gegeben.

Mit Ihrer und mit Gottes Hilfe konnte ich 40 Jahre gut arbeiten, gestalten und manches bewirken und bewegen.
So gehe ich jetzt nach 40 Jahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich werde einerseits die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen und Vieles andere vermissen und andererseits Freiräume gewinnen. Ich werde mich, solange es meine Gesundheit zulässt, auch weiterhin ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen engagieren. So werden wir uns sicher bei der ein oder anderen Veranstaltung wiedersehen. Ich danke Gott und Ihnen allen für die gemeinsamen Wege, die wir gehen konnten, bitte alle, die ich in den 40 Jahren in irgendeiner Form verletzt oder gekränkt habe um Verzeihung und wünsche Ihnen und mir eine gute Zukunft. Nochmals vielen herzlichen Dank für alle guten Erfahrungen und Begegnungen. Vergelt ́s Gott! und „Pace e bene“ (Frieden und alles Gute) für Sie alle. Meine Verabschiedungsfeier findet am Freitag, den 4. Oktober 2024 um 18.00 Uhr im Rahmen einer Eucharistiefeier in der Stiftskirche St. Castor in Karden statt.

Ihre
Dietlinde Schmidt