Mit St. Remaclus steht in Cochem-Cond eine Kirche, die in hervorragender Konsequenz Offenheit und die befreiende Kraft christlichen Glaubens auszudrücken vermag. Im Gestein mit der Landschaft verbunden und mit traditioneller Formensprache spielend, fügt sie sich in die Mosellandschaft ein. Das schlichte Äußere mit einem kleinen Dachreiter statt eines mächtigen Turmes, vor allem aber seine Ostausrichtung, verweisen darauf, dass sich dieser Bau einer höheren Ordnung unterstellt. Die besondere Qualität, die sich im Äußeren andeutet, erfährt im Innenraum, auf den man durch die hohe Treppenanlage vorbereitet wird, eine weitere Steigerung. In diesem Raum mit seinen schlichten Wänden, seiner weitgehend von Schmuck freigehaltenen Apsis sowie der Sitzanordnung um den Altar kann Liturgie als Begegnung von Menschen mit Gott in besonderer Weise erfahrbar werden. „Der Altar ist im Mittelpunkt dieser unserer Kirche“, schreibt Pfarrer Heil. „Nichts lenkt den Beter ab, alles weist auf die Mitte hin. Auch der große Leuchter über dem Altar, ein Kreis als Zeichen der Unendlichkeit, verbindet uns im Gottesdienst miteinander als Volk Gottes,zusammengekommen zur Feier der Eucha ris tie (wörtlich Danksagung), mit Gott im Gebet vereint.“ (jk)